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ANGLERVEREIN
           AGA-BAD KÖSTRITZ E.V.

Vereinsleben / Weniger Kormoran

Anglerverein Aga-Bad Köstritz e.V. stellt sich neu auf und unterschreibt Petition des Landesverbands

Bad Köstritz.
Angeln in Bad Köstritz ist eng mit einem Namen verbunden - Schiller. Aber nicht etwa der große Dichter griff an der Weißen Elster zur Gerte, um der Fischwaid zu frönen, sondern der 1953 gegründete Angelverein, der unter verschiedenen Namen bis heute existiert und heute über 70 Mitglieder zählt, wird fast ununterbrochen von der Familie Schiller geführt. Nach Erhard Schiller, der von 1962 bis 1969 dem Verein vorstand, dessen Sohn Hans-Erhard, der
von 1970 bis 2015 die Geschicke der Angler lenkte, ist nun Enkel Holger an der Reihen den Vereinsvorsitz zu
übernehmen.

Bei der Vereinigung der Aga- Bad Köstritzer Flossenjäger herrscht aber keineswegs das Erbrecht, sondern
Holger Schiller wurde bei der kürzlich stattfindenden Mitgliederversammlung von allen Anwesenden einstimmig, samt des neuen Vorstandes gewählt. Die vorgezogene Wahl war notwendig geworden, weil der 2015 ins Amt gewählte Vereinspräsident Norbert Seidel im Vorjahr zurückgetreten war.

Seinen Sohn als Ratgeber zur Verfügung steht weiterhin der mittlerweile 75jährige Hans-Erhard Schiller. Er wurde zum Beisitzer gewählt. Außerdem gehören dem Vorstand Andreas Albert (Vizepräsident), Michael Griesch (Gewässerwart), Holger Kupke (Kassierer), Nico Zetzmann (Schriftführer), Uwe Rückhardt ( 2. Beisitzer) sowie die Kassenprüfer Manfred Tänzler, Rainer Pohl und Thomas Kühn an.

Bild - Vorstand 2017

    von links nach rechts:
                                                      Holger Kupke,       Thomas Kühn,      Michael Griesch     Nico Zetzmann
          Manfred Tänzler,   Rainer Pohl,    Holger Schiller,  Hans-Erhard Schiller,  Andreas Albert,   Uwe Rückhardt

Große Priorität wird im Verein neben der Angelei künftig dem Vereinsleben eingeräumt, darin waren sich die Anwesenden einig und erlegten sich dazu sogar selbst einstimmig eine Satzungsänderung  auf. Demnach muss jedes ordentliche Mitglied künftig an mindestens vier Vereinsveranstaltungen teilnehmen, deren neun im Kalender für 2017 stehen. Hervorzuheben ist darunter wieder das Fischerfest, das der Verein seit vielen Jahren organisiert, diesmal für den
12. August geplant ist und einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Leben in Bad Köstritz leistet.

Einen weiteren Schwerpunkt nannte Holger Schiller in seiner Antrittsrede: „ Ich will die Jugendarbeit intensivieren. Wir müssen uns ja nur mal umschauen, dann sehen wir ja alle, welches Durchschnittsalter wir mittlerweile haben.“
So erfreut sich das Angeln in Deutschland mit vier Millionen Fischereiberechtigen zwar großer Beliebtheit, doch Nachwuchsprobleme plagen viele Vereine dennoch.

Weiterhin wird sich der Verein natürlich um die Hege und Pflege der Weißen Elster von Bad Köstritz bis Caaschwitz, der Eisteiche, des Bad Köstritzer Parkteiches, der Grube Marta sowie der Tongrube Söllmnitz kümmern. Hier leisteten im vergangenen Jahr die Mitglieder insgesamt 826 Arbeitstunden, sorgten besonders mit einer neuen Uferbefestigung an den Großen Eisteich (ca.125h) für einen langfristigen Erhalt dieses Gewässers, das auch für viele Spaziergänger und Radfahrer ein beliebter Verweilpunkt entlang des Elsterradweges ist. Mit reichlichen Fischbesatz sorgten die Angler einmal mehr dafür, das unter Wasser viel Bewegung herrscht.
Einer freute sich darüber besonders – der Kormoran, der sich vor allem in den kalten Jahreszeiten den Bauch in den Gewässern des Vereins reichlich füllte. Diese invasive, also nicht einheimische Vogelart, richtete viel Schaden an, weshalb die Angler auf ihre Rücklagen zurückgreifen müssen, um mehr Geld in den Fischbesatz zum Erhalt einer vielfältigen Fischfauna zu stecken. Besonders Bachforelle und Elritze, die sich in der Weißen Elster gut erholt haben, stehen auf dem Speiseplan des Vogels, der ursprünglich aus China stammt.

Immerhin braucht diese Vogelart zum Überleben täglich mindestens 500g Fisch. Genau hierin liegt auch das Problem, das die Angler derzeit mit einigen Bestrebungen der Thüringer Umweltpolitik haben. Hier gibt es nämlich das Ansinnen, diese Vogelart besonders zu schützen, die an der heimischen Fischfauna großen Schaden anrichtet. Dabei scheinen die betreffenden Politiker nicht gewillt, zwischen dem invasiven chinesischen Kormoran und den in Deutschland eigentlich angestammten nordatlantischen Kormoran zu unterscheiden. Die Mitglieder des  Angelvereins unterschrieben  deswegen geschlossen eine Petition des Landesanglerverbandes Thüringen, die sich mit dieser Problematik beschäftigt.

 

Holger Zaumsegel